Anzeichen von Idiotie

"Ich fürchte den Tag, an dem Technik das Denken

und Handeln der Menschen bestimmt. Idiotie wird
sich breitmachen!"    Einstein


Idiotie macht sich bereits breit. Nicht aber, weil Technik das
Denken und Handeln bestimmt, sondern weil in der Physik
seit geraumer Zeit Phantasien nachgejagt wird. 

Wo die Vernunft auf der Strecke bleibt

Es gab über die Jahrhunderte hinweg nicht nur eine Entwicklung von der Sanduhr zur Atomuhr, sondern auch
einen Wandel hinsichtlich des Verständnisses von der Zeit, der für rational denkende Menschen nur schwer
bis überhaupt nicht begreifbar ist.

Bei der Sanduhr ist noch alles klar. Hier rieselt eine bestimmte Menge Sand vermöge der Schwerkraft ganz
allmählich durch eine Engstelle von einen Behälter in einen darunter befindlichen. Dass dabei Zeit vergeht,
eine solche deshalb vorhanden sein muss, ist nicht feststellbar. Selbst mit hochmodernster Technik lässt
sich nur beobachten, dass da lediglich Sand rieselt, mehr nicht.

1. Zeitaxiom: Zeit ist ein Maß, das sich aus der Bewegung von Materie ergibt, und ist damit keine selbst
                    existierende Größe, sondern lediglich eine Beschreibung des Verhaltens von Materie.  

Das ist jedoch kein invarianter Prozess, denn gemäß den Gesetzen der Wärmelehre können sich der
Querschnitt der Engstelle und auch der Sand selbst verändern. Wer dies nicht berücksichtigt, könnte
auf die Idee kommen, der Zeitablauf unterliege Veränderungen.

2. Zeitaxiom: Beobachtete vermeintliche Veränderungen des Zeitablaufes sind tatsächlich immer nur
                    Veränderungen in der Bewegung der Materie, die den Zeitablauf darstellt.

Es gibt keinen vernünftigen Grund, warum das Verständnis von der Zeit, das sich aus der Beobachtung einer
Sanduhr ergibt, durch Atomuhren infrage gestellt werden sollte. Auch hier kann sich der Begriff Zeit nur auf
die Bewegung von Materie, nämlich der Atomoszillation, beziehen. Treten also scheinbar Zeitdehnungen
auf, dann kann sich nur die Oszillation der Atome verlangsamt haben, so dass zu erforschen gilt, was
dafür die Ursache ist.

Genau so aberwitzig ist es, angebliche Zeitveränderungen mit Hilfe des Mesonenzerfalls beweisen zu wollen.

Die µ-Mesonen entstehen in etwa 20 km Höhe und benötigen, selbst bei Lichtgeschwindigkeit, 6,6 µs um bis
zur Erdoberfläche zu gelangen. Bei ruhenden Labormesonen wurde jedoch festgestellt, dass diese nur eine durchschnittliche Lebensdauer von 2,2 µs haben.

Daraus wird die Schlussfolgerung gezogen, für die kosmischen Mesonen laufe die Zeit quasi in Zeitlupe ab.
Die naheliegendste Erklärung, dass die kosmischen und die Labormesonen offenbar unterschiedlichen
Einflüssen unterliegen, kommt hingegen überhaupt nicht in Betracht.

Von Kants Ansicht, wonach Raum und Zeit als reine Formen der sinnlichen Anschauung den Empfindungen
(der Materie) lediglich hinzugefügt werden, weil sich der Mensch keine Gegenstände ohne Raum und Zeit
vorstellen kann, ist also nichts geblieben. Stattdessen haben
Raumkrümmungen und Zeitdilatationen in die
Physik Einzug gehalten, was inzwischen an Idiotie grenzende Blüten treibt.

Wie aus Unvernunft allmählich Idiotie wird

Es fing zunächst ganz harmlos damit an, dass der Autor eines Science-Fiction-Romans seine Raumschiffe
mit einem
Warp-Antrieb ausstattete, damit seine Helden von Galaxie zu Galaxie, die Millionen von
Lichtjahren auseinander liegen, reisen können. Wie genau das funktionieren soll, wird vom Autor nicht
näher erläutert, muss es auch nicht, denn Science-Fiction ist ja lediglich eine Verquickung von Phantasie
und Wissenschaft.

Erstaunlicherweise fanden sich jedoch einige Physiker, die davon inspiriert wurden und nachdachten,
wie man einen solchen Antrieb realisieren könne.  

Ein funktionsfähiger Warp-Antrieb muss die Eigenschaft haben, einen bestimmten Energie-Impuls-Tensor
zu erzeugen, welcher das Raumzeitgebiet um ein Raumschiff herum derart verändert, dass die Entfernung
zwischen Start- und Zielpunkt verringert wird. Dies bedeutet nichts anderes, als das die Raumzeit vor dem
Schiff kontrahiert und hinter ihm wieder expandiert. Da sich die Raumzeit selbst überlichtschnell ausbreiten
darf, könnte ein Objekt also theoretisch in einer solchen Warp-Blase mitreisen. Die erste funktionierende
Warp-Metrik wurde 1994 von Miguel Alcubierre aufgestellt.
Sie ist jedoch keine strenge Lösung der
Einsteingleichungen
sondern wurde direkt mit den gewünschten Eigenschaften konstruiert. Um die
Gleichungen zu erfüllen, ist eine negative Energiedichte erforderlich, welche auch als
exotische Materie  bezeichnet wird.
      aus Wikipedia
                     








Bild 2. Warp-Antrieb

So soll der Mensch in Zukunft reisen
können. Einfach die Raumzeit  kontrahieren und dann hindurch
fliegen.

Das einzige, was benötigt wird, ist Exotische Materie. Was aber ist das?

Exotische Materie mit negativer Energiedichte ist keine Antimaterie. Zwar lassen sich zumindest für
Fermionen die Antiteilchen formal durch Zustände negativer Energie beschreiben, jedoch sind die
Antiteilchen im Rahmen dieser Theorie
Löcher im Dirac-See, also fehlende Teilchen negativer Energie,
und haben somit wieder positive Energie. Die Feynman-Stückelberg-Interpretation
beschreibt die
Antiteilchen als Teilchen positiver Energie, die sich rückwärts durch die Zeit bewegen. 
  aus Wikipedia

Exotische Materie besteht also aus fehlende Teilchen negativer Energie, und damit
wieder positiver Energie, die sich rückwärts
durch die Zeit bewegen!   

Da der Alcubierr'sche Antrieb zusätzlich etwa zehn Milliarden mal mehr exotische Materie benötigt, als
das Universum insgesamt besitzt, schloss Van den Broeck die Alcubierre'sche Warp-Blase um zwei
weitere Blasen herum. Seine Rechnungen zeigten, dass dadurch der Bedarf an exotischer Materie auf
einige Sonnenmassen reduziert wird. Die äußere Blase, also die eigentliche Alcubierre-Warp-Blase,
wird dabei als sehr klein (R=3·10−15m) angesetzt, während die innerste Blase eine Oberfläche hat,
die einer Blase von 200 m Durchmesser entspricht. Diese scheinbare Diskrepanz wird durch die
vierdimensionale Geometrie ermöglicht.

Alcubierre und Van den Broeck gingen von einer vorher ungekrümmten Raumzeit aus. Ist die Raumzeit
hingegen gekrümmt, so genügen nach Sergei Krasnikov bereits 10 kg exotischer Materie, um solch ein
System aus Warp-Blasen zu erzeugen. Durch geringfügige Modifikation der Van-Den-Broeck-Metrik
gelang es Krasnikov, die notwendige Menge auf einige Milligramm zu reduzieren.    aus Wikipedia

Eine winzige äußere Blase, die eine sehr viel größere innere Blase umschließt. Der einfache
Verstand würde das für Idiotie halten, doch eine vierdimensionale Geometrie, was immer
das auch sein soll, macht es angeblich möglich. Mit einer gekrümmten Raumzeit, so dass 
es
nur noch einiger Milligramm Exotischer Materie bedarf,
ist der einfache Verstand dann
vollends überfordert.

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Im September 2012 diskutierten Forscher neue Aspekte und Möglichkeiten für die Realisierung eines
Warp-Antriebes. Dabei wurde die Einstufung von „unrealistisch“ in „durchaus umsetzbar“ geändert.

2013 prämierte das American Institute of Aeronautics and Astronautics eine wissenschaftliche
Publikation, die sich mit einer zukünftigen Entwicklung eines Warp-Antriebes befasste.
NASA Johnson Space Center und Dakota State University planen in einer Reihe von
Experimenten mit einem White–Juday Warp-field Interferometer weitere Forschungen.   aus Wikipedia

Wenn ein Institut für die Entwicklung des Warp-Antriebs Preise verteilt und sogar die NASA
in dieser Richtung forscht, dann muss doch etwas dran sein und die Frage, ob Raum und
Zeit wirklich existieren, oder die angeblichen Raumkrümmungen und Zeitdilatationen nur
Täuschungen sind, scheint sich damit zu erübrigen.

Die große Mehrheit der Physiker lässt sich denn auch tatsächlich davon blenden. Nur wenige sehen
hierin einen Beweis, dass in der Physik das Märchen "Des Kaisers neue Kleider" Wirklichkeit ist.

Sapere aude!

(C)
Giordano B.  110256 Karow, Germany 2018