Wo die Vernunft auf der Strecke bleibt
Es gab über die Jahrhunderte hinweg nicht nur eine Entwicklung von der Sanduhr zur Atomuhr, sondern auch einen Wandel hinsichtlich des Verständnisses von der Zeit, der für rational denkende Menschen nur schwer bis überhaupt nicht begreifbar ist. Bei der Sanduhr ist noch alles klar. Hier rieselt eine bestimmte Menge Sand vermöge der Schwerkraft ganz allmählich durch eine Engstelle von einen Behälter in einen darunter befindlichen. Dass dabei Zeit vergeht, eine solche deshalb vorhanden sein muss, ist nicht feststellbar. Selbst mit hochmodernster Technik lässt sich nur beobachten, dass da lediglich Sand rieselt, mehr nicht. 1. Zeitaxiom: Zeit ist ein Maß, das sich aus der Bewegung von Materie ergibt, und ist damit keine selbst existierende Größe, sondern lediglich eine Beschreibung des Verhaltens von Materie. Das ist jedoch kein invarianter Prozess, denn gemäß den Gesetzen der Wärmelehre können sich der Querschnitt der Engstelle und auch der Sand selbst verändern. Wer dies nicht berücksichtigt, könnte auf die Idee kommen, der Zeitablauf unterliege Veränderungen. 2. Zeitaxiom: Beobachtete vermeintliche Veränderungen des Zeitablaufes sind tatsächlich immer nur Veränderungen in der Bewegung der Materie, die den Zeitablauf darstellt. Es gibt keinen vernünftigen Grund, warum das Verständnis von der Zeit, das sich aus der Beobachtung einer Sanduhr ergibt, durch Atomuhren infrage gestellt werden sollte. Auch hier kann sich der Begriff Zeit nur auf die Bewegung von Materie, nämlich der Atomoszillation, beziehen. Treten also scheinbar Zeitdehnungen auf, dann kann sich nur die Oszillation der Atome verlangsamt haben, so dass zu erforschen gilt, was dafür die Ursache ist. Genau so aberwitzig ist es, angebliche Zeitveränderungen mit Hilfe des Mesonenzerfalls beweisen zu wollen. Die µ-Mesonen entstehen in etwa 20 km Höhe und benötigen, selbst bei Lichtgeschwindigkeit, 6,6 µs um bis zur Erdoberfläche zu gelangen. Bei ruhenden Labormesonen wurde jedoch festgestellt, dass diese nur eine durchschnittliche Lebensdauer von 2,2 µs haben. Daraus wird die Schlussfolgerung gezogen, für die kosmischen Mesonen laufe die Zeit quasi in Zeitlupe ab. Die naheliegendste Erklärung, dass die kosmischen und die Labormesonen offenbar unterschiedlichen Einflüssen unterliegen, kommt hingegen überhaupt nicht in Betracht. Von Kants Ansicht, wonach Raum und Zeit als reine Formen der sinnlichen Anschauung den Empfindungen (der Materie) lediglich hinzugefügt werden, weil sich der Mensch keine Gegenstände ohne Raum und Zeit vorstellen kann, ist also nichts geblieben. Stattdessen haben Raumkrümmungen und Zeitdilatationen in die Physik Einzug gehalten, was inzwischen an Idiotie grenzende Blüten treibt. Wie aus Unvernunft allmählich Idiotie wird Es fing zunächst ganz harmlos damit an, dass der Autor eines Science-Fiction-Romans seine Raumschiffe mit einem Warp-Antrieb ausstattete, damit seine Helden von Galaxie zu Galaxie, die Millionen von Lichtjahren auseinander liegen, reisen können. Wie genau das funktionieren soll, wird vom Autor nicht näher erläutert, muss es auch nicht, denn Science-Fiction ist ja lediglich eine Verquickung von Phantasie und Wissenschaft. Erstaunlicherweise fanden sich jedoch einige Physiker, die davon inspiriert wurden und nachdachten, wie man einen solchen Antrieb realisieren könne. Ein
funktionsfähiger Warp-Antrieb muss die Eigenschaft haben,
einen bestimmten Energie-Impuls-Tensor
Das einzige, was benötigt
wird, ist Exotische Materie. Was aber ist das? Da
der Alcubierr'sche Antrieb zusätzlich etwa zehn Milliarden mal
mehr exotische Materie benötigt, als in dieser Richtung forscht, dann muss doch etwas dran sein und die Frage, ob Raum und Zeit wirklich existieren, oder die angeblichen Raumkrümmungen und Zeitdilatationen nur Täuschungen sind, scheint sich damit zu erübrigen. Die große Mehrheit der Physiker lässt sich denn auch tatsächlich davon blenden. Nur wenige sehen hierin einen Beweis, dass in der Physik das Märchen "Des Kaisers neue Kleider" Wirklichkeit ist. Sapere aude!
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